Einvernehmliche Scheidung

Scheidung - das neue Normal?

Auf 3 Eheschließungen kommt in Deutschland rein rechnerisch eine Scheidung. Diese Scheidungsrate von fast 38 Prozent hat sich auch durch den vielleicht engeren Familienzusammenhalt in der Corona-Zeit kaum verändert. Wer heiratet, der muss rein statistisch damit rechnen, dass seine Ehe im Mittel nach ca. 15 Jahren geschieden wird - auch wenn sich natürlich niemand wirklich darüber Gedanken machen möchte. (Ganz nebenbei: Das berüchtigte "verflixte siebte Jahr" ist dabei ein weit verbreiteter Aberglaube. Wenn überhaupt, so läßt sich nach etwa 5 Ehejahren eine vermehrte Trennungshäufigkeit belegen.

Ist eine Scheidung absehbar oder nicht mehr vermeidbar, so haben viele direkt Angst vor dem damit verbundenen Stress, aber auch vor den Kosten und den Folgen für die weitere Zukunft. Es lässt sich nicht leugnen, dass viele Scheidungen im Streit über die Bühne gehen, aber umso wichtiger ist es auch einmal hervorzuheben, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn man eine einvernehmliche Scheidung anstrebt und verfolgt.

Vorteile einer einvernehmlichen Scheidung

Es mag zunächst schwer vorstellbar sein, dass eine Scheidung auch 2 Gewinnerseiten kennen kann, aber die Chancen dafür wachsen, je besser die Scheidung außerhalb des Gerichtssaales gemanaged und vollzogen wird. Denn Gerichtstermine bedeuten immer Stress und von einem Richter alleine aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen getroffene Entscheidungen können nur selten beide Seiten zufrieden stellen.

Finanzielle Vorteile einer einvernehmlichen Scheidung

Der profanste Vorteil einer einvernehmlichen Scheidung ist zunächst der rein finanzielle Aspekt. Es fallen keine Kosten für Gerichtstermine außerhalb der reinen Scheidungsformalitäten an. Aufwände, gerade für Anwälte, für langwierige Streitigkeiten um Detailthemen werden reduziert. Ein einzelner Rechtsanwalt kann hier gezielt als Mediator unterstützen, denn natürlich heißt eine einvernehmliche Scheidung nicht automatisch, dass man immer und überall gleicher Meinung mit dem ehemeligen Partner ist. Es geht darum ein "Paket" zu entwerfen, welches für alle akzeptabel ist und bei dem sich niemand automatisch als Verlierer sehen muss.

Die Ausarbeitung einer einvernehmlichen Scheidungsvereinbarung kann zudem auch die notwendigen Anwaltskosten gezielt reduzieren, da hier einfacher Honorarvereinbarungen aushandelbar sind und außerdem die Kosten geteilt werden können.

Weniger Stress durch einvernehmliche Scheidungen

Einvernehmliche Scheidungen können in der Regel weitaus stressfreier über die Bühne gehen, als langwierige Gerichtsprozesse. Auch wenn nicht immer Übereinstimmung herrschen wird oder kann, so sind sich alle Parteien vor gewöhnlich darüber im Klaren, dass alle Beteiligten hier profitieren können. Schließlich hat man es zu einem großen selbst in der Hand, wie die Scheidung gestaltet werden kann und ist nicht alleine den Entscheidungen Dritter ausgeliefert.

Bessere Gestaltungsmöglichkeiten für die Scheidung

Die einvernehmliche Scheidung bietet als ganz besonders wesentlichen Vorteil, die Möglichkeit selbst nach einer individuell besten Lösung zu suchen und sich nicht auf übergeordnete Gesetze und Vorschriften verlassen zu müssen. Die ehemaligen Partner können natürlich häufig besser einschätzen, welche individuellen Regelungen für sie selbst besonders vorteilhaft sind und dabei aber nicht zwangsläufig den Partner benachteiligen. Einvernehmliche Lösungen können auch besser auf nachteilige Auswirkungen reagieren, etwa wenn Immobilien zu nicht marktgerechten Preisen verkauft werden müssten, nur damit rechtlich korrekte Aufteilungen des gemeinsamen Vermögens möglich werden.

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