Rechtsanwalt Lärmbelästigung München

Was muss man tolerieren und was nicht?

Baulärm, Fluglärm, Kinderlärm, Ruhestörung,...

Was ist Lärmbelästigung und Ruhestörung eigentlich?

"...wer ohne berechtigten Anlass oder in einem unzulässigen oder nach den Umständen vermeidbaren Ausmaß Lärm erregt, der geeignet ist, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen oder die Gesundheit eines anderen zu schädigen." Dies ist die rechtlich nüchterne Vorgabe einer Lärmbelästigung, bzw. Ruhestörung. Selbst der juristische Laie erkennt sofort: hier gibt es viel Interpretationsspielraum. Was ist ein berechtigter Anlass? Wann ist etwas vermeidbar und wann nicht? Wann ist Lärm dazu geeignet die Gesundheit zu schädigen? Das persönliche Lärm- und vor allem Gerechtigkeitsempfinden kann hier nur selten weiterhelfen. Entweder müssen Behörden entscheiden oder gleich der Rechtsanwalt.

Wie wehre ich mich gegen Lärmbelästigung und Ruhestörung?

Ist man selbst Betroffener (oder Zeuge) einer Lärmbelästigung, so gibt es typischerweise 2 Wege dieser zu begegnen. Zum einen kann man sich an die örtlichen oder verantwortlichen Behörden wenden. Dies ist üblicherweise bei Belästigungen wie Baustellen oder auch Lärmquellen wie Flughäfen der Fall. Im Streit mit dem Nachbarn dagegen wird relativ schnell über den Rechtsanwalt auf zivilrechtlichem Wege gearbeitet. Unterlassungsklagen sind hier typischerweise das Mittel der Wahl.

Wichtig bei allen Methoden sich gegen Lärmbelästigung zu wehren ist die entsprechende Beweissicherung und -führung. In einfachen Fällen kann dies bereits durch Zeugen, Audio- oder Videoaufnahmen gewährleistet werden. Lärmprotokolle oder Lärmgutachten kommen dann ins Spiel, wenn es wirklich zu juristischen Auseinandersetzungen kommt. Ein Rechtsanwalt für Lärmbelästigung und Ruhestörung kann hier entsprechend beraten.

Typische Beispiele für Lärmbelästigung

Lärm ist wie gesagt sehr individuell. In der juristischen Praxis reduzieren sich die Fälle allerdings häufig auf nur wenige Kategorien. Aber auch hier gilt: "Lärmbelästigung" muss erst als eine solche bestätigt werden. Von eigenmächtigem Vorgehen ist wie immer abzuraten.

• Baulärm: Sicherlich das häufigste Lärmärgernis heutzutage und in der Praxis auch nicht einfach anzugehen, da häufig allgemeine Interessen für den Bau vorliegen. Aber auch hier gilt: Niemand muss für unnötig lange Zeit oder aber unnötig stark einer solchen Lärmbelästigung ausgeliefert sein.
• Straßenlärm / Schienenlärm: Stand früher noch zumeist das allgemeine Interesse im Vordergrund (gute Verkehrsanbindungen, schnelle Zugverbindungen), so sind heutzutage die Lärmschutzbestimmungen sehr viel strikter. Wurden geeignete Lärmschutzkonzepte nicht bereits vorausschauend berücksichtigt, so hat man auch hinterher noch gute Chancen solche durchzusetzen.
• Fluglärm: Wie auch beim Straßenlärm, gibt es heute sehr gute Aussichten für von Fluglärm Betroffene dagegen vorzugehen oder zumindest Kompensationen zu erhalten (Wertverlust von Immobilien,...).
• Kinderlärm und Spielplätze: Spielende Kinder sind zwangsläufig nicht immer leise. Wo die Grenze zwischen normalem "Kinderlärm" und nicht mehr tolerierbarer Lärmbelästigung liegt ist in der Praxis sehr unterschiedlich ausgelegt worden.
• Nächtliche Ruhestörung: Ob nächtelange Partys oder zu laute Musik - wenn es um die persönliche Nachtruhe geht, dann geht es auch um gesundheitliche Folgeschäden und eingeschränkte Lebensqualität. Hier sollte man nicht zögern gegen eine Lärmbelästigung vorzugehen.
• Gaststätten, Bars und Diskotheken: Zwangsläufig geht von solchen Gewerbebetrieben eine Lärmbelästigung aus. In der Praxis kommt es daher darauf an, wie der Betreiber dieser entgegenwirkt oder nicht.
• Weitere typische Praxisbeispiele: Hundegebell und Tiergeräusche, Kirchenglocken und Muezzinrufe, Rasen mähen, Sportanlagen,...

Mietminderung durch Lärmbelästigung?

Heutzutage durchaus keine Seltenheit mehr. Die Gerichte akzeptieren heute sehr viel schneller eine reduzierte Wohn- und Lebensqualität durch Lärm als früher. Dauerhafte Mietminderungen von 10-20% oder sogar 100%-ige Mietminderungen während bestimmter extremer Lärmereignisse wurden von Gerichten bestätigt. Wie immer kommt es aber auf den individuellen Einzelfall an und inwieweit die Lärmbelästigung gesundheitsschädlich wirkt.

Häufige Fragen zum Thema Lärmbelästigung